Konrad Merz
aan
Menno ter Braak

Amsterdam, 18 november 1935

Amsterdam Zuid, Hygiëaplein 38II

18.11.35

Lieber Dr. Ter Braak,

Das Buch ist angenommen!

Ich hatte eine lange Unterredung mit Landshoff. Es schien für ihn selbstverständlich, daß sie das Buch herausgeben. Ende Januar etwa.

In den ersten 15 Seiten ist also Einiges deutlich zu machen. Er begreift nicht, warum der Winter aus Deutschland fallen muß. Aber ich spüre aus seiner Art zu reden, daß ein anderer Mund aus seinem spricht, er selbst sieht garnicht so dämlich aus. Die Schwierigkeit aber ist eine Änderung des Titels. Wenn ich keinen besseren finden kann, so werde ich hierin nicht zustimmen können.

Der Vertrag aber wird bereits jetzt ausgeschrieben. Er geht mir morgen zu: Erste 2000 Ex. = 10%, folgende 5000 Ex. = 12½%, alle ev. weiteren = 15%. Vorschuß: 4x50 Gulden. Das ist der Vorschlag Queridos.

Man könnte mit der Druckpresse noch mehr herausholen, vielleicht anstatt 5000 a 12% nur 2 oder 3000. Ich sagte, ich werde den Vertrag erst an Sie senden, denn ich selbst wisse von solchen Dingen zu wenig. Vielleicht sind Sie so freundlich, nun das Holländische zu korrigieren und mir dann das Manuskript einzusenden. Die Geächteten erhalten Sie bald.

Über alles Wichtige werde ich Sie immer unterrichten.

Nun, an der entscheidenden Ecke, möchte ich Ihnen die Hand reichen und Ihnen innig danken.

Wenn Sie fordern, der Geistige müsse das Gewissen seines Landes sein, so gibt es in Europa wohl Wenige, die wie Sie ehrlich und aus ganzem Grunde diese Forderung aussprechen dürfen.

Ich grüße Sie herzlich

Ihr

Kurt Lehmann

Origineel: Den Haag, Literatuurmuseum

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