Menno ter Braak
aan
Albert Vigoleis Thelen

4 september 1938

4.IX.'38

 

Lieber Thelen

Schönen Dank für Ihren holländischen Brief mit dem Mülheimer (der ausgezeichnet ist und mich zu Krämpfe gebracht hat!). Ich beeile mich zu antworten, dass ich nicht über die Adresse der Editions du Carrefour <sind das nicht Kommunisten? Mir ist es übrigens recht.> verfüge. Nur finde ich ein Buch von den Leuten in dem angegeben steht, dass sie in Paris, VIe arrondisement, wohnen (oder wohnten, denn das Buch ist schon von 1934). Wahrscheinlich aber kommt das Manuskript zur Stelle, wenn Sie es eingeschrieben nach Paris VI schicken.

Für Henny herziche Grüsse. Ich habe, wie Sie und er sehen werden, ihn wegen ‘Chantage’ verklagt; die Sache ist aber bloss theoretisch, also nur keine Angst! -Was ‘Zarathustra’ anbetrifft: Von Suchtelen hat mich erst gebeten die Uebersetzung zu vollenden, was ich abgelehnt habe. Erstens aus Gründen, die auch Henny anführt, zweitens uns einem Motiv, das für Henny nicht gilt: dass ich keine visionäre Veranlagung habe und diese Sprache nicht inspiriert übersetzen könnte. Hoffentlich wird der Dichter Marsman sich zur Uebersetzung entschliessen können, denn an sich wäre eine solche [ebensetzung] doch nicht ohne Bedeutung.

Ihr Duitsche Letteren ist heute erschienen.

mit herzichem Gruss

Ihn

Menno ter Braak

 

Origineel: Den Haag, Letterkundig Museum

vorige | volgende in deze correspondentie
vorige | volgende in alle correspondentie